Über die Veränderung von Freundschaften
„Hey, lange nichts mehr von dir gehört, wir müssen uns unbedingt mal wieder treffen!
– Ja, total gerne.
…“
…Fast jeder kennt solche Chats und was danach folgt, ist entweder nichts oder eine Geburtstagsnachricht fünf Monate später. In manchen Fällen kommt sogar mal wieder ein Treffen zustande.
Dabei sprechen wir von Freunden oder guten Bekannten, mit denen wir bis vor wenigen Jahren noch unser ganzes Leben geteilt haben. Wie konnte sich mit der Zeit dieses Fremdheitsgefühl einschleichen?
…Die “Zeit” ist dabei schon ein gutes Stichwort:
In der Schule war es einfach, Freunde zu finden, da wir täglich mit Gleichaltrigen zusammen waren und sich das bei Projektarbeiten oder einfach durch das gemeinsame „Schulbank drücken“ so ergibt.
Nach dem Abschluss strömten alle in die verschiedensten Richtungen aus und der Kontakt wurde weniger. Menschen mit denen man jahrelang regelmäßig nicht nur zusammen gelernt, sondern auch gefeiert, Kaffee getrunken oder ins Kino gegangen ist, haben nun ein ganz neues Leben, in dem sie neue Freundschaften schließen und sich mit anderen Dingen beschäftigen als man selbst. Über Social Media ist es einfach, die Verbindung aufrechtzuerhalten, könnte man meinen. Anfangs wird auch versucht, sich über WhatsApp und Instagram regelmäßig upzudaten und alle paar Wochen oder Monate in der Heimatstadt ein Treffen zu organisieren.
Doch irgendwann wird auch das weniger, es bleibt bei einem Like auf Social Media oder einer Geburtstagsnachricht. Es ist einfach nicht mehr dasselbe wie früher, wenn man einen Großteil des Alltags geteilt hat und ein ganz ähnliches Umfeld hatte.
Das Studium oder die Ausbildung und der neue Wohnort bringen eine Veränderung des Umfelds und der Lebensinhalte mit sich.
„Wie schade, dass so eine langjährige Freundschaft einfach im Sande verläuft.“ – Vielleicht kennt ihr diesen oder ähnliche Gedanken, denn so eine Veränderung des Freundeskreises und der Bezugspersonen betrifft im Laufe des Lebens jeden mal.
Dennoch können wir für die schönen und lustigen Erlebnisse, die wir gemeinsam hatten, dankbar sein und es einfach als „Fluss des Lebens“ sehen, der immer weiter fließt. Eine Strecke schwimmen wir zusammen, bis sich die Lebenswege an einer Flusskreuzung trennen und jeder einen anderen Abzweig wählt. Es ist ganz normal, dass sich die Interessen im Lauf des Lebens verändern und jeder auch neue Menschen kennenlernt.
Wer weiß, vielleicht fließen die Seitenarme des Flusses eines Tages wieder zusammen oder kreuzen sich nochmal…
Interessant wird es doch gerade, wenn wir an neuen Orten Menschen treffen und merken, „Hey, das passt.“, und wenn wir mal ganz andere Geschichten und Sichtweisen hören, die uns so bisher nicht bekannt waren. 🙂
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