Warum uns die sozialen Netzwerke so in ihren Bann ziehen und was wir dagegen tun können
Klar, einerseits sind Social Media, und dabei denke ich vor allem an Instagram, eine coole Sache: Sie ermöglichen es uns, mit Freunden und Bekannten aus aller Welt in Kontakt zu bleiben. Zu jeder Tages- und Nachtzeit können wir erfahren, was im Leben der anderen gerade vor sich geht.
Auch über aktuelle Nachrichten werden wir immer punktaktuell informiert, können diese zudem noch kommentieren und uns mit anderen darüber austauschen – das Ganze natürlich (auf den ersten Blick) kostenlos.
So weit, so gut.
Denn natürlich haben auch soziale Medien ihren Preis. Mit ihrer hohen Nutzerfreundlichkeit, den ansprechenden Bildern sowie kurzen, informativen Texten und dem Wissen, dass der Großteil unserer Bekannten ebenfalls dort aktiv ist, ziehen sie uns schnell in ihren Bann. Wir verbringen eine Menge Zeit damit, durch Instagram oder TikTok zu scrollen und oft begleiten uns die digitalen Medien bis zur Schlafenszeit und sind morgens das Erste, was wir konsumieren.
Dabei hinterlassen wir eine Spur aus Daten, die Aufschluss über unsere Interessen und mehr geben.
Ob es wirklich so toll ist, stets zu wissen, wie jeder andere Instagram- oder TikTok-Nutzer gerade seine Zeit verbringt, steht auch auf einem anderen Blatt.
Es ist kein Geheimnis, dass auf Social Media mehrheitlich und fast ausschließlich die schönsten Momente und Hochphasen des Lebens geteilt werden.
Wer macht schon ein Foto, wenn es ihm gerade schlecht geht, er in Arbeit versinkt oder einen Streit mit dem Partner / der Partnerin hatte? – Genau, niemand.
Ok, einige Blogger und Bloggerinnen, die den Hashtag „#fürmehrRealitätaufInstagram“ verkörpern und sich besonders authentisch zeigen möchten, bilden da eine Ausnahme.
Doch im Allgemeinen überwiegen die perfekt inszenierten Fotos oder Aufnahmen, die besonders fröhliche Erfahrungen bzw. den oder die Accountinhaber:in von seiner/ihrer besten Seite zeigen.
„Ich habe gerade eine Stunde durch Instagram gescrollt und fühle mich jetzt richtig gut.“
– Niemand jemals
Mit diesem Zitat, welches ich ebenfalls beim Durchscrollen von Instagram (Quelle: @kathy.ursinus) entdeckt habe, können sich sicher viele identifizieren.
Wenn wir uns ablenken wollen, uns langweilig ist oder wir einfach etwas “Leerlauf-Zeit” haben, greifen wir schnell zum Smartphone und landen auf einem der Social-Media-Kanäle.
Nahezu jedes Mal finden wir dabei spannende, inspirierende oder einfach ästhetische Inhalte.
Die Beiträge können in uns den Wunsch erwecken, doch auch mal dieses Rezept auszuprobieren, auch endlich das Projekt “Halbmarathon laufen” anzugehen, ein bestimmtes Kleidungsstück zu kaufen und einige Dinge mehr.
Hier zeigen sich die positiven Aspekte der kurzweiligen Kommunikations- und Foto-Apps: Sie können uns neu inspirieren, uns bestärken oder uns einfach gut unterhalten.
Doch häufig hinterlässt der Konsum sozialer Medien auch ein Gefühl der Leere oder Unzufriedenheit. Denn unbewusst vergleichen wir uns mit den Inhalten, die wir in unserem Feed zu sehen bekommen. Auch wenn dies nicht die Intention war, wird häufig automatisch die eigene Lebensweise, der Körper, die Beziehung oder etwas anderes, was uns gerade wichtig ist, mit den Social-Media-Posts der anderen verglichen.
Nicht umsonst wurden diverse Studien zu den Folgen der Nutzung sozialer Medien durchgeführt, welche die genannten Probleme belegen.
Ist das Löschen der digitalen Kommunikationskanäle nun die einzige und beste Lösung?
Das muss natürlich jeder für sich entscheiden, doch zwischen schwarz und weiß gibt es auch noch Zwischentöne.
Oft ist es schon hilfreich, den eigenen Social-Media-Konsum zu überdenken und den Medien nicht mehr so viel Zeit und Bedeutung beizumessen. …Beziehungsweise nur in einem Rahmen, der einem persönlich gut tut.
Die vollständige Abkehr von Instagram & Co. wird meiner Ansicht nach durch die positiven Seiten der Apps verhindert, welche, bei entsprechender Nutzung, dann doch überwiegen.
…Dafür ist so ein “Digital Detox” ab und zu sehr entspannend. 😀